Zuckermais,
Mais, Gemüsemais, Süßmais, Zuckerkorn, Kukuruz, (lat.:
Zea mays convar. saccharata), engl.: sweet corn, franz.: mais
sucré. Der Zuckermais gehört zu der botanischen Faminie der Gräser
(lat.: Graminae bzw. Poaceae). Die Familie der Gräser ist mit
600 Gattungen und ca. 10.000 Arten eine der großen im Pflanzenreich.
Zu ihr zählen so wichtige Nahrungsquellen wie Getreide, Reis,
Zuckerrohr und natürlich auch der Mais. Bereits 3.000 v. Chr.
wurde Mais in Mexiko angebaut. Die Urformen des Mais (Zea mays),
aus den Höhlen bei Puebla in Mexiko, werden sogar auf 5.000 v.
Chr. zurückdatiert. Der Mais diente ursprünglich als Futterpflanze.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es den (vermutlich aus einer
Mutation entstandenen), als Gemüse bekannten Zuckermais. Zuckermais
reift schneller als Futtermais und entwickelt kleinere, zartere,
vor allem aber angenehm süß schmeckende, zuckerreiche Körner.
Das wichtigste Anbauland ist heute die USA. Sage und schreibe
17% der gesamten Anbaufläche wird für den Zuckermais verwendet.
Durchschnittlich produzieren die USA ca. 2,4 Mio. Tonnen jährlich.
Von dort werden große Mengen nach Europa exportiert. Der in Europa
angebaute Zuckermais stammt vor allem aus Frankreich, Spanien,
England und Holland. In Deutschland fällt der Anbau noch recht
bescheiden aus. Der bei uns angebaute Zuckermais wird von Juli
bis November auf den Märkten angeboten. Der Mais ist eine einjährige,
einhäusige (jede Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten)
Pflanze. Die männlichen Blüten (Rispen) befinden sich an der Spitze
der Pflanze, die weiblichen sitzen in mehreren, achselständigen
Kolben, die mit mehreren Scheidenblätter (Lieschen) umhüllt sind.
Die weiblichen Blüten bilden einen langen Griffel aus, die sogenannten
Maisfasern. Sie fangen, die vom Wind herangetragenen Pollen auf.
Erst nach ihrer Bestäbung entwickeln sich an den Kolbenachsen
die Körner. Sie reifen in 8 bis 16 Längsreihen heran. Obwohl die
Pflanze mehrere weibliche Blütenansätze besitzt, bilden sich pro
Pflanze jedoch max. nur zwei Kolben voll aus. Die ausgereiften
Körner sind im allgemeinen goldgelb. Es gibt jedoch auch Sorten
mit blaßroten Körnern, diese besitzen allerdings nur die Hälfte
des Zuckergehalts ihrer gelben Verwandten. Die rund 300 bekannten
Zuckermaissorten wachsen fast außschließlich in den USA, darunter
sind einige Sorten, die sich besonders für den Anbau von Mini-Mais
bzw. Baby-Mais eignen. Diese Sorten werden schon mit 10 cm Länge
geerntet und überwiegend zu Mixed Pickles verarbeitet. Der kleine
Mini-Mais eignet sich aber ausgezeichnet als Frischgemüse. Beispielsweise
kurz blanchiert und anschließend mit etwas Butter und Zucker sautiert.
Frischer Mais gilt als eines der gehaltvollsten Gemüse. Die Körner
enthalten bis zu 72% Wasser und eine ausgewogene Zusammensetzung
von Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, Mineralien (Calcium, Kalium,
Phosphor, Eisen und Natrium), Provitamin A und den Vitaminen B1,
B2, B3, B6 und C. Die Kohlenhydrate setzen sich aus Glucose, Fructose
und Saccharose zusammen. Gleich nach der Ernte ist der Zuckergehalt
am größten, mit zunehmender Lagerdauer wandelt sich der Zucker
in Stärke um. Bemerkenswerterweise wandelt sich der Zucker von
Zuckermais nicht so schnell um, wie der von Futtermais. Trotz
der Stärkehaltigkeit von Mais eignet sich das Maismehl nicht zum
Brotbacken, denn ihm fehlt der Kleber, der die Brotleibe zusammen
hält. Puffmais (Perlmais oder Popcorn) ist eine Maissorte, deren
Endosperm (dem stärkehaltigen Speichergewebe der Samen) mit Wasser
gefüllte Hohlräume besitzt, die beim Erhitzen regelrecht explodieren.
Für Popcorn eignen sich allerdings nur spezielle Maissorten. Zuckermais
oder Futtermais sind nicht geeignet. Weichmais nennt man Sorten,
deren Stärke geschmeidig ist und sich leicht zu Pasten und Teigen
verarbeiten läßt. Weichmais eignet sich Beispielsweise zur Herstellung
von Tortillas. Hartmais hingegen besitzt spröde Stärke, die sich
nicht zu Pasten oder Teigen verarbeiten läßt. Zahnmais besitzt
in den USA den größten Anteil an der Maisanbaufläche. Sein Endosperm
hat einen Kern mit weicher Stärke und einen äußeren Mantel mit
harter Stärke. Dieser Mais wird als Viehfutter verwendet. Zuckermais
besitzt im Endosperm keine Stärke sondern Zucker (Glucose, Fructose
und Saccharose). Zuckermais kann roh gegessen werden, üblicher
jedoch ist es, ihn zu Kochen oder zu Grillen. Dazu werden die
Hüllblätter und Fäden entfernt, die Kolbenspitzen, sowie das Kolbenende
abgeschnitten und die Kolben gewaschen. Nun kann man die Kolben
ganz weiterverarbeiten, oder die Körner mit einem Messer vom Kolben
abschneiden. TIP: Wenn der Zuckermais in leicht gezuckertem Wasser
gekocht und erst nach dem Kochen gesalzen wird, bleiben die Körner
schön weich und lassen sich leicht vom Kolben abknabbern. Besonders
lecker schmeckt der Mais leicht gesalzen und mit frischer Butter
bestrichen.