Weißkohl,
Weißkraut, Kabis, Kappes, (Brassica oleracea convar. capitata
var. capitata f. alba), engl.: white cabbage, franz.: chou blanc.
Der Weißkohl gehört zu der botanischen Familie der Kreuzblütler,
(Cruciferae oder Brassicaceae). Der Weißkohl ist in Deutschland
die am häufigsten verzehrte Kohlart. Neben China, Frankreich,
Polen und Holland gehört Deutschland zu den führenden Anbauländern.
Seine weiß-grünen Blätter sind mit einer feinen Wachsschicht überzogen,
wodurch sie leicht glänzen. Die Blätter bilden Kopfformen, die
plattrund, flachrund, rund, hochrund, ballonförmig oder eierförmig
gewachsen sein können. Man unterscheidet die verschiedenen Weißkohlsorten
in Früh-, Mittelfrüh-, Herbst- und Dauer- bzw. Winterkohl. Der
Spitzkohl ist ein Frühkohl und gilt wegen seines feinen Geschmacks
als Delikatesse. Zu den Sommerspitzkohlsorten gehört auch das
Fliederkraut. Es wird fast nur für die industrielle Sauerkrautherstellung
verwendet. Nach einem alten Hausfrauenrezept wird das Kraut dazu
in dünne Streifen gehobelt, gesalzen und solange gestampft, bis
das Kraut im eigenen Saft steht. Danach wird es mit einem feuchten
Tuch abgedeckt und beschwert. Nach einigen Tagen Lagerung in einem
kühlen Raum ist es dank eines chemischen Prozesses, der Milchsäuregärung
zu einem leicht verdaulichen und nährstoffreichen Gemüse geworden.
Das Sauerkraut ist vor allem für vegan lebende Menschen wichtig.
Bei der Lagerung entwickelt sich durch Gärungsfermentation das
Vitamin B12, Cobalamin. Dieses Vitamin kommt sonst nur in tierischen
Produkten vor. Weißkohl ist aus botanischer Sicht ein Sproß mit
gestauchter Sproßachse. Der Kohl verdankt dieser klimatisch bedingten
Eigenschaft seine kugelige, kompakte Form. Kaltes, feuchtes Wetter
mit Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht von mindestens
5°C hämmen sein Wachstum in die Höhe. Kohl aus tropisch, warmen
Ländern wird darum nicht so kompakt und schwer. Der in Ostasien
als White cabbage sprout bezeichnete Weißkohl, wird durch das
warme Klima schneller reif und bleibt sehr klein.