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Tomate
 
 

Tomate, Paradiesapfel, Liebesapfel, (Lycopersicon lycopersicum und Lycopersicon esculentum), engl.: tomato, love apple, franz.: tomate, pomme d´amour. Die Tomate gehört zu der botanischen Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Das Ursprungsland ist Südamerika bzw. Peru und Equador. Die erste Kulturform stammt vermutlich aus Mexiko. Sie wurde von den Spaniern nach Europa und von dort aus in die ganze Welt gebracht. In Deutschland wurde die Beliebtheit des Nachtschattengewächs erst nach dem 1. Weltkrieg immer größer. Heute hat sie beim Gemüseverbrauch den Spitzenplatz eingenommen. 460.000 t werden jährlich davon verzehrt. Die Tomate wird in Deutschland fast ausschließlich unter Glas angebaut. Der Freilandanbau ist auf klimatisch begünstigte Länder beschränkt. Dazu gehören auch die Kanaren. Von dort werden jährlich ca. 200.000 t nach Nordeuropa exportiert. Ein Großteil gelangt davon über Holland nach Deutschland. Tomaten werden in verschiedenen Fornen und Größen im Handel angeboten. Die Größe ist von der Anzahl der Fruchtkammern abhängig. Je nach Sorte variiert die Anzahl zwischen 2 und 10 Fruchtkammern. Fleischtomaten haben 5 oder mehr Kammern. Flaschentomaten (längliche Buschtomate), runde Tomaten, Eiertomaten und die kleinen Cherry Tomaten haben 2 bis 3 Kammern. Der Übergangs- oder Zwischentyp dieser Sorten hat 3 bis 5 Fruchtkammern. Fleischtomaten sind stark gerippt. Einige Sorten können bis zu 1Kg wiegen. Die Flaschentomate wird fast nur für die industrielle Verarbeitung zu Konserven verwendet. Eiertomaten eignen sich wegen ihres intensiven Aromas für Salate, Suppen und Saucen und werden in Rezepten vewendet, bei denen der typische Tomatengeschmack im Vordergrund stehen soll. Die Cherrytomate, Cocktail- oder Kirschtomate, (Lycopersicon esculentum var. cerasiforme) hat noch zwei kleine Verwandte, die bei uns noch relativ unbedeutend sind. Eine birnenförmige, rot- oder gelbfarbene Sorte (Lycopersicon esculentum var. pyriforme) und eine pflaumenförmige Sorte (Lycopersicon esculentum var. ribesiforme). Strauchtomaten oder Buschtomaten sind Tomaten, die mit Kelch und Stielen geerntet werden. Dafür eignen sich nur Sorten, bei denen die Tomaten zur gleichen Zeit reifen. Die Blätter und Stiele sind mit Drüsenhaaren besetzt. Sie verleihen den Tomaten ihren typischen Duft. Der Geschmack hingegen ist von der Kombination von Zucker (Gluckose und Frucktose) und Fruchtsäure (Citronensäure) abhängig. Reife Tomaten haben einen niedrigeren Säuregehalt und einen höheren Zuckergehalt als unreife. Die höchsten Konzentrationen an Zucker, Vitamin C und Fruchtsäure haben Tomaten aus dem Freilandanbau. Unreife Tomaten sind grün und enthalten das Alkaloid Solanin. Der Verzehr von unreifen Tomaten kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und anderen Beschwerden führen. Während des Reifevorgangs baut sich das Solanin ab und es bilden sich die Stoffe Lycopin und Carotin. Die beiden Stoffe sind hauptsächlich an der Rotfärbung der Tomaten beteiligt. Lycopene färben die Tomaten rot und sind gleichzeitig Zellschutzstoffe. Beim Menschen stärken sie die innere Zellstruktur und fördern den Zellstoffwechsel.