Spargel,
(Asparagus officinalis), engl.: asparagus, franz.: asperge. Der
Spargel gehört zu der botanischen Familie der Liliengewächse (Liliaceae).
Der
Spargel ist ein Gemüse mit langer Tradition. Schon seit zwei Jahrtausenden
wird Spargel sowohl als Naturheilmittel, als auch als delikates
Gemüse geschätzt. In den Klostergärten wurde der Spargel, der
aus botanischer Sicht der Sproß einer Staude ist, wegen seiner
entwässernden und blutreinigenden Wirkung angebaut. Seine Inhaltstoffe,
wie Niacin oder Folsäure machen ihn zu einem belebenden Verjüngungsmittel.
Der Spargel war bis kurz vor der Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts
nur als grüner Spargel bekannt. Heute wird er weiß gebleicht bevorzugt.
Um ihn so hell zu erhalten, wird er auf warmen, sandigen und zu
lockeren Erddämmen aufgeschichteten Böden kultiviert. Der Spargel
wird nicht geerntet, sondern gestochen. Dies geschieht kurz bevor
der Spargelsproß den lockeren, sandigen Erdwall durchbricht. Dazu
wird die Stange mit den Händen freigelegt und mit einem Spargelmesser
gestochen. Die so entstandenen Löcher im Erdwall werden wieder
zugedeckt und mit einer Spachtel glattgestrichen. Spargelzeit
ist von Anfang Mai bis 24. Juni. Die Färbung des Spargels hängt
mit der Anbauweise zusammen. So bildet Spargel, der dem Sonnenlicht
ausgesetzt wird und nicht auf einem Hügelbeet angebaut wird, Chlorophyl.
Er wird also grün. Spargel, der auf einem Erddamm wächst und nur
kurz dem Sonnenlicht ausgesetzt wird bildet einen violetten bis
violet-grünen Kopf. Grüner und weißer Spargel werden nach Güteklassen
im Handel angeboten. Ein gleichmäßig gewachsener, gerader Spargel
mit festem, geschlossenen Kopf zeugt von hoher Qualität. Dünne
Stangen sind meist ein Zeichen von Trockenheit während der Wachstumsperiode.
Spargel sollte frische Schnittenden haben, die frei von Flecken
oder runzligen Stellen sind. Um Spargel einige Tage im Kühlschrank
aufbewahren zu können, wickelt man ihn in ein feuchtes Tuch und
legt ihn in das Gemüsefach. So kann er nicht austrocknen. Ein
Spargel von optimaler Qualität erfordert schon während des Anbaus
viel Arbeit und "know how". Dies setzt sich bei der Zubereitung
fort. Um einen knackfrischen Spargel optimal auf den Teller zu
bekommen, sollte man schon wissen wie.
Zubereitung
von weißem Spargel:
Das untere Ende des Spargels wird mit der Klinge eines speziellen
Spargelschälers abgeschnitten. Zum Schälen hält man den Kopf des
Spargels so in der Hand, daß die Spargelstange auf dem Unterarm
liegt. Der Spargel wird vom Kopf zum Ende hin geschält. Dabei
wird oben dünn und nach unten hin immer dicker geschält. Den geschälten
Spargel legt man, besonders bei großen Mengen, in Wasser. So trocknet
er nicht aus. Dann wird der Spargel portionsweise mit einem Küchengarn
gebunden. Der Spargelbund soll dadurch beim Kochen nicht auseinanderfallen.
Vorsicht beim Verknoten, das Garn nicht zu fest ziehen, da der
Spargel leicht bricht. Die Spargelstangen werden jetzt mit einem
scharfen Messer mit glatter Klinge auf eine Länge geschnitten.
Den Spargel gibt man nun Bund für Bund in reichlich, sprudelnd
kochendes Wasser. Das Wasser wird mit Salz, Zucker, Zitronensaft
und etwas frischer Butter abgeschmeckt. Frische, ganze Zitronen
sollten nicht in das Kochwasser ohne geschält zu sein. Die Schale
ist voller Bitterstoffe die in das Kochwasser übergehen und den
Spargelgeschmack nachhaltig beeinflussen. Der Fachhandel bietet
spezielle Töpfe mit Gittereinsätzen, in denen der Spargel liegend
oder stehend gekocht werden kann. Die Gittereinsätze ermöglichen
es, den Spargel leicht und schonend in und aus dem kochenden Wasser
zu nehmen. Ein großer, flacher Topf, in dem der Spargel nicht
gedrückt wird reicht aber auch. Die Kochzeiten variieren je nach
Dicke zwischen 10 und 15 Minuten. Spargel ißt man weichgekocht,
nicht bißfest. Aus den Spargelschalen läßt sich ein guter Grundfond
kochen, der als Basis für Suppen oder als Kochwasser dient. Dazu
werden die Schalen gewaschen und 10 bis 15 Minuten gekocht und
sofort durch ein Haarsieb passiert. Die Schalen enthalten sehr
viel Bitterstoffe, die bei zu langen Kochzeiten in den Fond übergehen
- der Fond wird bitter.
Zubereitung
von grünem Spargel:
Bei grünem Spargel müssen nur die sehr dicken Stangen geschält
werden. Es reicht, die Enden des Stiels abzuschneiden und ihn
danach gebunden zu kochen. Das Kochwasser wird wie beim weißen
Spargel vorbereitet nur ohne Zitrone. Die Säure der Zitrone oxidiert
mit dem Chlorophyl des Spargels und verfärbt ihn grau. Grünen
Spargel ißt man bißfest. Er braucht also verhältnissmäßig kurze
Garzeiten, dadurch wird der hohe Vitamin-C-Gehalt geschont. Dieser
ist durch die zusätzliche Sonneneinstrahlung größer, als bei weißem
Spargel.
Prüfpunkte
beim Spargelkauf
Deutscher Spargel der Handelsklasse I sollte folgende Merkmale
aufweisen:
gerade
Stangen
unverletzte Stangen
schöne weiße Farbe, in einer Extra-Sortierung auch mit violetten
Köpfen
Länge: 17 bis 22 cm Durchmesser: 12 bis 16 mm (HKL I) und 16 bis
26 mm (HKL I+)
keine holen Stangen.